Skandans
10. Á Sprengisandi

Á Sprengisandi heißt übersetzt „Auf dem Sprengisandur“ und ist ein Gedicht von Grimur Thomsen aus dem Jahr 1861, welches später von Sigvaldi Kaldalóns vertont wurde.
Der Sprengisandur ist Teil des Isländischen Hochlands und eine vegetationslose Kieswüste, durch die als Nord-Süd-Verbindung des Landes eine Straße (F 26, ebenso als Sprengisandur oder Sprengisandsleið bezeichnet) führt. Wobei „Straße“ eher übertrieben ist, denn es handelt sich um eine raue Hochlandpiste, die geländegängige Fahrzeuge erfordert.
Eine Durchquerung mit Pferden war besonders schwierig und gefährlich, denn auf der etwa 70 km langen Strecke gab es weder Gras noch Wasser. Kein Wunder also, dass die ReiterInnen möglichst schnell ans andere Ende zur Schlucht Kiðagil, welche die Abgrenzung im Norden darstellt, gelangen wollten. Dass die Sonne bereits hinter dem Arnarfell untergeht, macht die Sache sicherlich nicht einfacher. Gemeint ist Arnarfell hið mikla („Adlerberg der Große“), ein prominenter Berg westlich der Sprengisandur-Route. Der Vulkan Herðubreið („die Breitschultrige“) und das riesige Lavafeld Ódáðahraun („Missetäterlavafeld“) liegen etwas weiter nordöstlich. In dieser unwirtlichen und trostlosen Lavawüste haben sich offenbar gerne zu Geächteten verurteilte „Missetäter“ versteckt ...
Liedtext
- Ríðum, ríðum, rekum yfir sandinn,
rennur sól á bak við Arnarfell.
Hér á reiki’ er margur óhreinn andinn
úr því fer að skyggja á jökulsvell.
Drottinn leiði drösulinn minn,
drjúgur verður síðasti áfanginn. - Þei þei, þei þei. Þaut í holti tófa,
þurran vill hún blóði væta góm,
eða líka einhver var að hóa
undarlega digrum karlaróm.
Útilegumenn í Ódáðahraun
eru kannski’ að smala fé á laun. - Ríðum, ríðum, rekum yfir sandinn,
rökkrið er að síga’ á Herðubreið.
Álfadrottning er að beisla gandinn,
ekki’ er gott að verða’ á hennar leið.
Vænsta klárinn vildi’ ég gefa til
að vera kominn ofan í Kiðagil.
Übersetzung
- Wir reiten, wir reiten, wir jagen über den Sand,
die Sonne geht hinter dem Arnarfell unter.
Hier wandert der in vielerlei Hinsicht unreine Geist umher,
wenn es beginnt über dem Gletscher zu dämmern.
Herr, führe mein Pferd,
schwierig wird die letzte Wegstrecke sein. - Psst, psst, psst, psst. Auf dem Hügel rennt eine Füchsin,
sie will ihren trockenen Gaumen mit Blut benetzen,
oder es rief jemand
mit einer seltsamen kräftigen Männerstimme.
Geächtete aus dem Ódáðahraun
treiben vielleicht heimlich Schafe zusammen. - Wir reiten, wir reiten, wir jagen über den Sand,
die Dämmerung bricht über Herðubreið herein.
Die Elfenkönigin zäumt das Pferd auf,
Es ist nicht gut, ihr über den Weg zu laufen.
Mein liebstes Pferd würde ich geben,
wenn ich schon in Kiðagil drüben wäre.
Übersetzt von Valerie Troger
Musiknoten

Hörprobe
Tanzbeschreibung
Takt: 2/4
Aufstellung: Kreis, W-Fassung
Vorspiel: 8 Takte
Teil | Takt | 4tel | Handfassung |
---|---|---|---|
A | 1 | 1 | Rechter Fuß Schritt rechts seitwärts, Arme nach rechts strecken |
2 | Linker Fuß ohne Gewicht neben rechten Fuß stellen | ||
2 | 1 | Linker Fuß Schritt links seitwärts, Arme nach links strecken | |
2 | Rechten Fuß neben linken Fuß stellen | ||
3 | 1 | Linker Fuß Schritt links seitwärts | |
2 | Rechten Fuß ohne Gewicht neben linken Fuß stellen | ||
4-15 | wie Takte 1-3 | ||
16 | wie Takt 1 | ||
B | 1-3 | Arme in V-Fassung, 1/4 Drehung nach links, 6 Schritte vorwärts (beginnend mit links) | |
4 | 1 | 1/4 Drehung nach rechts (zur Kreismitte), linken Fuß neben rechten Fuß stellen, Arme in W-Fassung | |
2 | Pause | ||
5-16 | wie Takte 1-4 |
Tanz beginnt von vorne (insgesamt 5 Durchgänge).
Am Ende werden die Schritte bis zur letzten Silbe des Gesangs fortgeführt (12 Schritte), danach zur Mitte drehen und linken Fuß anstellen.
Die Teile C und D in den Musiknoten entsprechen den Teilen A und B in der Tanzbeschreibung.
Weiterführende Links und Quellen
Tanzbeschreibungen
- dancilla.com/
wiki/ index.php?title=%C3%81_Sprengisandi - laine.artsci.utoronto.ca/
folkdans/ island/ a_sprengisandi_en.htm - Video - www.youtube.com/
watch?v=qz6sU2wg- 8Q