Safran & Salz

Skandans

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6. Väva Vadmal

Schweden  

Väva Vadmal heißt übersetzt „Vadmal weben“. Vadmal ist ein gewalkter Schafwollstoff, zu dessen Herstellung die Schafwolle zunächst zu einem Faden gesponnen, am Webstuhl gewoben und anschließend (ursprünglich händisch, später maschinell) gewalkt, also etwa geknetet oder gestampft wird. Dadurch wird der Stoff winddicht und wasserabweisend. Früher gab es für Outdoorbekleidung kaum Alternativen, aber auch heutzutage werden Wollwalkstoffe gerne verwendet, da das Material ausgesprochen vorteilhafte Eigenschaften besitzt. Für die Jagd benötigt man beispielsweise Kleidung, die nicht raschelt (wie etwa bei synthetischen Kunstfasern).

Das Wort Vadmal ist aus våd („Stoff-/Kleidungsstück“) und mått („Maß“) entstanden. Vor Gold- und Silbermünzen war wohl mancherorts der Wollstoff ein gebräuchliches Wertmaß für den Handel.

Der genaue Ursprung des Tanzes ist nicht feststellbar, aber Väva Vadmal wird schon mindestens seit dem 19. Jahrhundert in verschiedenen Varianten getanzt und stellt ein altes schwedisches Kunsthandwerk dar: Vadmal weben. Die einzelnen Figuren zeigen unterschiedliche Arbeitsschritte.

Schafe am Ufer des Dalälven

Übersetzung

  1. So weben wir Vadmal, so schlagen wir zusammen,
    und weben Vadmal und schlagen zusammen
    und lassen das Fach richtig gehen.
  2. So spulen wir die Spule auf, so weben wir ein Quadrat,
    und spulen die Spule auf und weben ein Quadrat
    und lassen Weberschiffchen gehen, gehen.
  3. So stampfen wir Vadmal, so schlagen wir zusammen,
    und stampfen Vadmal und schlagen zusammen
    und lassen den Tanz leicht gehen.

Übersetzt von Madelene Bergqvist und Valerie Troger

Musiknoten

Hörprobe

Tanzbeschreibung

Takt: 3/4
Aufstellung: 8 Paare in zwei zueinander gewandten Reihen (eine mit Herren, eine mit Damen), V-Fassung in den Reihen
Vorspiel: Kurzes Geigenvorspiel (2 Takte)

Die Musik besteht aus 16 Takten, die wiederholt werden. Insgesamt gibt es 15 Durchgänge (DG).

Vorwärts - Rückwärts

DG 1, Takt 1-8: Reihen 2x vorwärts und rückwärts (1. Takt 3 Schritte vor-/rückwärts beginnend mit L, 2. Takt rechten Fuß dazustellen)

DG 1, Takt 9 - DG 2, Takt 12: Reihen 5x vorwärts und rückwärts. Beim 1. Mal geht Paar 1 (= Herr, der ganz rechts und Dame, die ganz links steht) mit nach vorne, fasst die freien Hände und löst sich von den Reihen. Anschließend läuft es immer beim Rückwärtsgehen der Reihen durch die „Gasse“ auf die andere Seite, dreht um und wartet auf das nächste Rückwärtsgehen. Beim letzten Mal bewegen sie sich nur Richtung „Gassenmitte“.

DG 2, Takt 13-16: Reihen warten (Hände an die eigene Hüfte), Paar 1 beginnt mit eingehakten rechten Armen nach rechts mit normalen Gehschritten zu drehen, dabei bewegt es sich weiter zur „Gassenmitte“.

Umtanzen („omdansning“)

Das in der Mitte befindliche Paar 1 dreht nun abwechselnd je eine (halbe) Linksdrehung mit einem „fremden“ Partner aus einer Reihe (linke Arme eingehakt) und eine (halbe) Rechtsdrehung mit dem eigenen Partner in der Mitte (rechte Arme eingehakt). Der Herr beginnt mit der Dame von Paar 8 (danach 7-2) und die Dame mit dem Herrn von Paar 2 (danach 3-8). Pro Drehung sind 2 Takte vorgesehen, insgesamt 2 Durchgänge (DG 3-4). In den verbleibenden 4 Takten dreht Paar 1 weiter und bewegt sich dabei an den Rand zur Ausgangsposition.

Umkreisen

DG 5, Takte 1-4: Herren gehen in die Knie und klatschen zur Musik. Paar 1 fasst Innenhand (Herr steht links von der Dame) und hebt Arme über die Herrenreihe, an der sie entlanglaufen.

DG 5, Takte 5-8: Damen gehen in die Knie und klatschen zur Musik. Paar 1 läuft nun an der Damenreihe entlang.

DG 5, Takte 9-12: Paar 1 läuft zwischen den beiden Reihen durch (alle anderen warten) und trennt sich auf der anderen Seite. Herr und Dame schließen sich ihrer jeweiligen Reihe an (neben Paar 8).

DG 5, Takte 13-16: Die Reihen tanzen aufeinander zu (wie DG 1 Takte 1-2) und drehen sich anschließend in 2 Takten um 90°: Paare mit ungeraden Nummern (1, 3, 5, 7): Herr dreht rechts, Dame dreht links; Paare mit geraden Nummern (2, 4, 6, 8): Herr dreht links, Dame dreht rechts. Nun schauen immer 2 Paare zueinander. Die Paare fassen jeweils ihre Innenhände.

Einfacher Gewölbebogen („enkel valvbåge“)

Nun formen die Paare für insgesamt einen ganzen Durchgang (DG 6) jeweils für einen Takt abwechselnd Bögen (indem sie die Arme heben) bzw. tauchen darunter durch. Die ungeraden Paare beginnen damit, Bögen zu formen, die geraden Paare beginnen damit, durchzutauchen. Kommt ein Paar an einem Ende an, wartet es einen Takt ab und dreht dabei um (jeder für sich, Handwechsel), bevor es wieder mit der jeweils anderen Aktion beginnt (z. B. zuletzt durchgetaucht = Start mit Bogen).

Doppelhandfassung („dubbel handfattning“)

Die Partner jedes Paares drehen sich zueinander und geben sich beide Hände. Die Herren der ungeraden Paare laufen 2 Takte (= 6 Schritte) nach rechts hinten und anschließend 2 Takte nach rechts vorne (Dame wird mitgezogen/-geschoben). Die Herren der geraden Paare laufen währenddessen nach links vorne und links hinten. Benachbarte Paare tauschen dabei Platz. Das wird für 2 ganze Durchgänge (DG 7-8) und 2 Takte von DG 9 wiederholt (bis jedes Paar wieder an der Ausgangsposition steht). Kommt ein Paar an einer Seite an, wartet es 2 Takte ab und beginnt anschließend in die Richtung zu laufen, aus der es gekommen ist (z. B. zuletzt nach rechts hinten gegangen = Start nach links vorne).

Kette und Knödel

Die Paare rutschen zusammen. Jeder Herr hält mit seiner rechten Hand die linke Hand seiner Partnerin. Mit seiner linken Hand hält er die rechte Hand der Dame, die (aus seiner Sicht) links neben seiner Partnerin steht (unterhalb der kreuzenden anderen Arme). Dafür haben sie 6 Takte Zeit.

DG 9, Takte 9-16: Arme werden gehoben und die Dame von Paar 2 (sollte an einem Ende stehen) läuft unter den Armen zwischen den Reihen durch. Sie ist die Anführerin einer Kette, zieht alle anderen mit (Hände bleiben gefasst) und läuft in einem Bogen nach links um die Reihen herum, etwa zu dem Platz, von dem sie gestartet ist.

DG 10: Unter den gehobenen Armen, die gefasst bleiben, drehen sich die Damen nach rechts und die Herren nach links, um sich wieder gegenüber aufzustellen. Ziel ist es, wieder in die Ausgangsposition (wie DG 9, Takt 9) zu gelangen.

DG 11 - DG 12, Takt 8: Arme werden gehoben und die Dame von Paar 2 läuft wieder mit ihrer Kette unter den Armen durch und einen Bogen nach links. Diesmal läuft sie im Kreis weiter und bildet einen engen „Knödel“ um den letzten Herren.

DG 12, Takt 9 - DG 13, Takt 8: Arme werden gehoben, der Herr in der Mitte (Paar 1) läuft an einer beliebigen Stelle aus dem „Knödel“ heraus, biegt nach rechts ab und formt einen großen Kreis. Er fasst am Ende auch die Hand der Dame von Paar 2.

Armhakenfassung („armkroksfattning“)

DG 13, Takte 9-12: Partner haken rechten Arme ein (linke Hand auf die Hüfte) und drehen eine ganze Drehung nach rechts.

DG 13, Takte 13-16: Herren gehen gegen den Uhrzeigersinn eine Dame weiter, haken links ein und drehen nach links.

DG 15, Takte 13-16: Die wieder vereinten Paare tanzen noch eine Rechtsdrehung in Doppelhandfassung.

DG 14, Takt 1 - DG 15, Takt 12: Herren gehen immer eine Dame weiter und drehen abwechselnd rechts und links.

Weiterführende Links und Quellen